Oben: Auch im Ennstal soll das Bahnangebot verbessert werden. Foto © Philipp Hartl.

Vorschläge zu einem modernen und effizienten öffentlichen Verkehrssystem im Ennstal wurden an das zuständige Bundesministerium übermittelt.

STEYR. Das Zielnetz 2040 ist die langfristige Strategie des Bundes zum Ausbau des Bahnnetzes in Österreich. Nachdem Bundesministerin Leonore Gewessler und ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä Ende Jänner in Wien die Eckpunkte des Zielnetzes 2040 vorgestellt hatten, lief nach Fertigstellung des Fachentwurfs bis zum 26. April 2024 die öffentliche Konsultation. Die Initiativen Klimafokus Steyr, da Huat brennt, Radlobby Steyr, Grüngürtel statt Westspange, Garsten for Future und Rad·Bahn·Fluss haben zusammen Forderungen zum Zielnetz in einer schriftlichen Stellungnahme geäußert. “Wir freuen uns über das Zielnetz als sehr positiven Schritt für Österreich, sehen aber auch ganz konkreten Nachbesserungsbedarf.” sagt Petra Wallentin von Rad·Bahn·Fluss.

Kern der Vorschläge sind nicht die großen, aufsehenerregenden Projekte wie die neue Innkreisbahn, sondern kleinere, aber entscheidende Details. „Damit die Verkehrswende gelingen kann, braucht es einen umfangreichen Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Dabei muss auch die Region Steyr Berücksichtigung finden!“ sagt Lena Hampl von der Radlobby. Einer der Vorschläge ist die Beibehaltung der Direktverbindung von St. Valentin zum Umsteigeknoten Wien Hauptbahnhof.

„Trotz der sehr positiven Entwicklungen bei den Passagierzahlen ist klar, dass noch viel Potential besteht.“ sagt Philipp Hartl von Klimafokus Steyr und führt weiter aus: „In ganz Österreich und darüber hinaus gibt es sehr viele Orte, die ausgezeichnet mit der Bahn erreichbar wären. Wegen lückenhaften Fahrplänen und inakzeptablen Wartezeiten beim Umsteigen hat die Bahn leider schlechte Karten. Das gilt es zu verbessern." Es werden häufigere schnelle Verbindungen zwischen Steyr/Ennstal und Linz, mehr Züge in den Hauptverkehrszeiten und ein optimierter Taktfahrplan vorgeschlagen.

Die Stellungnahme zeigt, dass die Bürgerinnen und Bürger aktiv an der Gestaltung ihrer Mobilität teilnehmen und Verbesserungen vorantreiben wollen. Nach dem Abschluss der öffentlichen Konsultation bleibt abzuwarten, wie das Bundesministerium auf diese Anliegen reagieren wird.

Tip: Wer das Bahnangebot einmal ausprobieren möchte, ist beim Radlsonntag am 16. Juni herzlich dazu eingeladen. Nutze kostenlos die Ennstalbahn zwischen Steyr und Kleinreifling, egal ob mit oder ohne Rad. Tickets gibt es nach Anmeldung auf www.radlsonntag.at

 

Mehr zum Thema