Viele OberösterreicherInnen gehen bald wieder ihrem Lieblingshobby im Winter nach – dem Skifahren. Die ersten Gletscherskigebiete in Österreich haben bereits geöffnet und auch die oberösterreichischen Skigebiete bereiten sich auf den Ansturm der Brettlfans vor. Mit dem bevorstehenden Winter und der Saisoneröffnung ist es wichtig, sich gut vorzubereiten, um schwere Unfälle auf der Piste zu vermeiden. Jährlich verunfallen in Österreich tausende Wintersportler. Laut dem Österreichischen Kuratorium für alpine Sicherheit (ÖKAS) gab es in der letzten Saison über 4.800 Skiunfälle in Österreich. Im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf wurden in der Saison 2023/2024 rund 700 PatientenInnen aufgrund von Ski- und Snowboardunfällen behandelt.
OÖ. Die auftretenden Verletzungsmuster hängen, unter anderem, stark vom Zustand der Piste ab. Gerade diese sind zum Saisonstart oft ziemlich hart, was deutliche Auswirkungen auf das Fahrverhalten der Ski hat. Klassische Skisportverletzungen betreffen vor allem die Kniegelenke, da diese aufgrund der Kräfte, welche beim Skifahren wirken, besonders beansprucht werden. Meist handelt es sich um Kombinationsverletzungen von Bändern, Menisken, aber auch Gelenksknorpel. Ebenso zeigen sich häufig Knochenbrüche des Unterschenkels.
Die zunehmend höheren Geschwindigkeiten, welche vor allem durch die Carving-Technik auftreten, und die härter präparierten Pisten, führen bei Stürzen oft zu schweren Verletzungen auch anderer Körperregionen. Schwere Kopfverletzungen sind aufgrund des zunehmenden Bewusstseins Helm zu tragen zurückgegangen, jedoch zeigen sich immer öfter auch schwere Körper-Stamm- sowie potentiell lebensbedrohliche innere Organverletzungen.
Wie kann man Skiverletzungen vorbeugen Eine gute körperliche Verfassung ist entscheidend. Prim. Dr. Harald Stöcher, Leiter der Unfallchirurgie am Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum, betont: „Eine gezielte Vorbereitung durch Kraft- und Ausdauertraining kann das Risiko von Verletzungen erheblich senken. Übungen zur Stärkung der Beinmuskulatur, sowie Koordinationsübungen des Bewegungsapparates sind neben einem besonnenen Start in die Saison, besonders wichtig.“
Einige Wochen vor Saisonbeginn ist ein guter Zeitpunkt um sich mit einem Fitness- und Ausdauertraining auf die anstehende Saison vorzubereiten. Die Abstimmung des eigenen Leistungsvermögens und fahrerischen Könnens auf die Pistenverhältnisse sind wesentliche Faktoren der Unfallvermeidung.
Ebenso muss man sich dem jeweiligen Personenaufkommen auf den Skipisten anpassen und der erzielten Geschwindigkeiten - 50km/h sind durchaus leicht zu erreichen - bewusst sein, mit denen man auf ein Hindernis oder einen anderen Skifahrer auftreffen könnte. Hier sind auch die Schneeverhältnisse abseits der Pisten ein wesentlicher Faktor für die Schwere von Verletzungen.
Natürlich ist auch der Ausrüstungs-Check im Sportfachhandel vor jeder Saison ratsam. Gerade falsch eingestellte Bedingungen sind ein nicht zu unterschätzender Faktor bei Knieverletzungen. Eine Schutzausrüstung bestehend aus Helm und Rückenprotektor kann schwere Kopf- und Rückenverletzungen vermeiden.
Gerade am Nachmittag, nach einem langen Schitag, lassen Kondition und Reaktionsfähigkeit deutlich nach, und so ist mit einer gewissen Unfallhäufung zu rechnen. Darum rät Primar. Dr. Stöcher: „Achten Sie auf Ihre körperlichen Grenzen. Müdigkeit kann die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen, was das Unfallrisiko nach einem langen Skitag deutlich erhöht. Auch der Alkoholpegel spielt bei Skiunfällen eine Rolle – auch hier gilt wie im Straßenverkehr: Sicher – aber ohne Alkohol“.
Mit diesen Tipps und der nötigen Zutat von Frau Holle steht einer entspannten und schönen Skisaison nichts mehr im Wege.