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STEYR. Niemand denkt in den Ferien über das Sterben nach. Dennoch kommen solche Einzelfälle vor und überfordern die Hinterbliebenen häufig. Einen Teil der folgenden Verhaltensempfehlungen können Menschen zu Lebzeiten regeln, um für alle Eventualitäten an jedem Ort gerüstet zu sein.

Anlaufstellen beim Todesfall
Ein erster Ansprechpartner für Hinterbliebene ist der Arzt, der den Tod feststellt. Bei der Trauersituation im deutschsprachigen Ausland oder an einem Ort in Österreich selbst können die Hinterbliebenen die Auslandsvertretung kontaktieren. Diese helfen bei der Antragsstellung einer behördlichen Sterbeurkunde und - je nach Zielland - der Übersetzung nötiger Dokumente. Um mit der Überforderung nicht allein zu bleiben, bietet sich der Kontakt zur Steyrischen Selbsthilfegruppe für Trauende an. Diese Gruppe wird von der Caritas geleitet. Oft ergeben sich innerhalb dieser Gruppe weitere Hilfsangebote, auch überregional.

Notwendige Dokumente für eine Überführung nach Hause
Auch im Sterbefall sind verschiedene Dokumente für die Überführung nach Hause nötig. Dazu gehören alle Reisedokumente der verstorbenen Person, eine Kopie der Geburtsurkunde sowie eine Vollmacht. In diesem Punkt kann durch Absprachen zu Lebzeiten viel behördliche Wartezeit gespart werden. Nicht für eilige Fälle ist der Leichenpass geeignet. Er muss in der Sprache des Ferienlandes und in der Heimatsprache der verstorbenen Person ausgestellt werden. Das geschieht nur, wenn die Hinterbliebenen eine Sterbeurkunde, einen Totenschein und eine ärztliche Rückführungsbestätigung vorlegen.

Profis am Sterbeort um Hilfe bitten
Viele Personen machen sich keine oder nur selten Gedanken über die Art, wie sie bestattet werden möchten. Umso wichtiger ist es, sich mithilfe von Profis um eine Beerdigung nach Art der Bestattung zu kümmern. Bestenfalls haben die Verstorbenen zu Hause ein Testament verfasst. Oder sie stehen bereits mit einem Bestattungsinstitut zu persönlichen Vorsorgeabsprachen in Kontakt. Gibt es keine bekannten Bestimmungen, erfolgt die Rückführung von Verstorbenen in neutralen Transportbehältnissen. Der Bestatter in der Steyrischen Region holt durch Beauftragung aus dem Reiseland dieses Transportbehältnis am Flughafen ab.

Angehörige von unterwegs benachrichtigen
Direkte Hilfe ist von Angehörigen in einer Trauersituation höchstens organisatorisch möglich. Dennoch sollten Familienmitglieder oder gute Bekannte vom Todesfall schon vor der eigenen Rückkehr nach Hause erfahren. Auch ohne offizielle Vollmacht sind sie zumindest eine seelische Stütze gegen die jetzige Überforderung. Ebenfalls entlasten sie die direkt betroffenen Personen, indem sie zum Beispiel Anrufe übernehmen und manchmal einfach nur ein trauerndes Ohr für schwere Augenblicke haben. 

Nicht allein trauern
Der erste Schritt von Verwandten und Bekannten bei einem Trauerfall fällt oft schwer. Überwiegend hinterlässt die verstorbene Person ein allgemeines Schweigen. Doch das Thema sollte keinesfalls verschwiegen werden. Wer diese stille innere Mauer überschreitet, findet Menschen, mit denen die Erinnerung an die geliebte Person geteilt werden kann. Hilfsangebote für alltägliche Handgriffe können ein Anfang sein. In welcher Form die gemeinsame Trauer abläuft, ist individuell unterschiedlich, gemeinsam allerdings einfacher als mit inneren Tränen, die nicht gezeigt werden sollen.

Fazit:
Viele Menschen reden davon, dass sie am liebsten nicht zu Hause im Bett sterben wollen. Tatsächlich geschieht es zuweilen, dass mitten während einer Reise eine angehörige Person unerwartet verstirbt. Für die Hinterbliebenen sind jetzt richtige Anlaufstellen und Zuhörer wichtig, um nicht von der Situation überfordert zu werden. 

 

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