STEYR. Die SPÖ Steyr und Steyr-Land reagiert mit Entsetzen auf die umstrittenen Äußerungen des FPÖ-Vizebürgermeisters Helmut Zöttl während der letzten Gemeinderatssitzung. Zöttl hatte den Holocaust mit den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie verglichen. Die SPÖ verurteilt diesen Vergleich aufs Schärfste und betont, dass solche Aussagen im politischen Diskurs keinen Platz haben.
"Diese Relativierung der NS-Verbrechen ist inakzeptabel und stellt eine gefährliche Geschichtsfälschung dar", so die SPÖ-Bezirksorganisation.
Katrin Auer, Nationalrätin und SPÖ-Bezirksvorsitzende, erklärt: "Wir werden nicht zulassen, dass diejenigen, die gegen Solidarität und Menschlichkeit hetzen, auch noch über Geschichtsunterricht entscheiden. Der Vergleich der Verbrechen des Nationalsozialismus mit anderen Ereignissen ist schamlos und entehrt die Opfer. Wir unterstützen das geplante Lern- und Gedenkzentrum aus tiefster Überzeugung."
Bürgermeister Markus Vogl äußert sich ebenfalls entschieden: "Steyr trägt eine historische Verantwortung. Wir stehen zur Erinnerung und zum demokratischen Lernen. Solche Aussagen verzerren die Geschichte und gefährden das politische Klima."
Die FPÖ hatte sich gegen eine Finanzielle Unterstützung des geplanten Lern- und Gedenkzentrums ausgesprochen. Im Zuge der Diskussion über das geplante Lern- und Gedenkzentrum (an die Verbrechen der NS Zeit, Anm. Redaktion) in der ehemalige Synagoge in der Steyrer Bahnhofstraße hatte Vizebürgermeister Zöttl dann angemerkt: "auch in den Jahren der Corona Pandemie, sei die Gesellschaft bewusst gespalten worden und seien Teile der Bevölkerung ausgegrenzt worden und hätten nicht auf die Straße gehen dürften".
- Ehemalige Synagoge wird zu Ausstellungs- und Lernort
- https://www.steyr.at/Mediathek_GR-Sitzung_15_05_2025
Falter-Beitrag zum Thema: Blauland : Die Provokateure von Steyr