Oben: Die Junior Maker präsentieren stolz ihre im Stencil-Workshop gefertigten T-Shirts. Foto © Michael Nutz.

STEYR. Seit April 2024 beschäftigen sich die Junior Maker Pioneers – Kinder von 8 bis 14 Jahren – gemeinsam mit ihren Trainer:innen mit erneuerbaren Energien und setzen dabei handwerklich eine Vielzahl an Projekten um. Für den Start im Herbst 2025 suchen die Junior Maker Pioneers weitere Trainerinnen und Trainer, mit dem Ziel eine dritte Gruppe – idealerweise eine reine Mädchengruppe – zu gründen. Gewerkt wird im Makerspace Steyr-Werke am Wieserfeldplatz 11 in Steyr.

Erneuerbare Energietechnologien begreifen, entwickeln, machen
Seit etwas mehr als einem Jahr treffen sich fortlaufend ca. je 10 Kinder in zwei Gruppen (U10 und U14) alle 14 Tage am späteren Nachmittag, um gemeinsam handwerklich Projekte umzusetzen. Die begeisterten Junior-Maker:innen lernen zunächst den Umgang mit Werkzeug und unterschiedlichen Materialien. Während die jüngeren gemeinsam mit den Trainer:innen ihre Projekte nach Anleitung bauen, tüfteln die älteren Nachwuchstalente auch an eigenen Gruppenprojekten und entscheiden, was sie gerne machen möchten.

Im Fokus steht immer ein direkter oder indirekter Bezug zu erneuerbaren Energietechnologien, denn das FFG-Projekt „Junior Maker Pioneers – Zukunftstechnologien: begreifen, entwickeln, machen“ wird durch das Programm „Junge Talente für die Energiewende“ des Klima- und Energiefonds des Bundesministeriums, durch das Land OÖ – Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft – sowie durch die Unternehmen BMW Group Werk Steyr, CCE Solutions, Energie AG, Engel, Fronius, MINDtastic, my-PV, NKE Austria, Ochsner Wärmepumpen, SKF Österreich AG und voestalpine Stahl unterstützt. Verantwortlich für das Projekt ist die FH OÖ, Projektpartner sind die Kinderuni OÖ, IFAU, TIC Steyr, Verein FAZAT, Steyr-Werke und Museum Arbeitswelt.

Handwerken mit Spaß
Seit Projektstart sind mit 30 verschiedene Workshops bereits viele kreative handwerkliche Arbeiten entstanden. Es wurden kleine Häuser gedämmt und mit einem Peltier-Element versehen, Skulpturen, PC-Lüfter, Taschenlampen und Morser gelötet, Holzknobelspiele, Kugelbahnen, Luftraketen, Nistkästen und ein Windkanal fertig gestellt, Geräte zerlegt und repariert, mit Ton, Gips und Kerzenöfen experimentiert und sogar Windhosen genäht und gestaltet. Die älteren Junior Maker tischlerten einen beeindruckenden schwebenden Tisch und bauten einen Pulsmesser sowie eine Taschenlampe auf Solarbetrieb um. Das für viele Kinder mit Abstand coolste Projekt war aber der Roboterarm mit Servoantrieb, an dem über mehrere Treffen gearbeitet wurde. Abschließend drehten sie vor dem Sommer kleine Videos, in denen sie ihre beliebtesten Werkstücke der Gruppe präsentierten.

Mit Schulworkshops viele Kinder erreichen
Zusätzlich zu den regelmäßigen Junior Maker Pioneers Treffen fanden im Herbst 2024 und im Frühjahr 2025 Schulaktionstage im Museum Arbeitswelt statt, bei denen Schulklassen spannende Projekte handwerklich umsetzten, die sich mit erneuerbaren Energietechnologien auseinandersetzten. Zuletzt wurden Solarblumen aus Holz gebaut, deren Blüten sich durch die Sonneneinwirkung drehten.

Kinder stolz auf und begeistert von ihren Projekten
Das den Kindern handwerkliches Arbeiten Spaß macht, spiegelt sich in ihren leuchtenden Augen wider, wenn sie stolz ihre fertigen Bauwerke präsentieren. Auch die zahlreichen positiven Rückmeldungen verdeutlichen ihre Begeisterung: „Werken ist so cool“ oder der Schulaktionstag sei „der schönste Schultag bisher“ gewesen. Den routinierten Junior Makern macht vor allem das abwechslungsreiche Handwerken Spaß. „Ich finde es toll, dass wir so viele unterschiedliche Projekte machen, verschiedene Materialien kennenlernen und uns einfach kreativ ausleben können“ erzählt Hanna (10) begeistert und würde sich über mehr Mädchen freuen, denen kreatives Handwerken auch Spaß macht.

Trainer:innen gesucht
Im Herbst 2025 starten wieder die 14tägigen Treffen für Kinder von 8 bis 14 Jahren, wo zu neuen Themen gewerkt wird und erneuerbare Energietechnologien erforscht werden. Damit eine zusätzliche Gruppe – vor allem für Mädchen – entstehen kann, werden für die Betreuung der Nachwuchs-Maker:innen noch motivierte Trainerinnen und Trainer gesucht.

„Mit Kindern zu „Maken“ macht richtig Spaß“, sagt Bernadette Hartl, Inhaberin von Bernanderl Upcycling und Leitern des s’cowerk des Startup Centers der FH OÖ Campus Steyr, und erzählt von ihren Erfahrungen als Trainerin: „Ich überlege mir, wie ich das Herstellen eines bestimmten Werkstückes den Kindern erklären und mit ihnen umsetzen kann. Der Erfolg am Ende, die strahlenden Kinderaugen, sind das eine Highlight, aber das noch Schönere, Unerwartete ist, wenn die Kinder plötzlich von selbst zu probieren anfangen und auf Möglichkeiten und Ideen kommen, auf die ich selbst nicht gekommen wäre.

Dann möchte ich am liebsten ihre Kreationen nachmachen. Win-Win!“ Auch Trainerin Renate Berger ist begeistert von der Arbeit mit den Kindern. „Durch die Vielzahl an unterschiedlichen Projekten, sehen die Kinder, dass alles spannend sein kann, wenn man es erforscht und sich damit auseinandersetzt. Es ist einfach schön, wenn die Kinder gemeinsam in der Gruppe Neues erforschen, neugierig sein dürfen, während des Arbeitens eigene kreative Ideen einbringen und sich am Schluss über ihre fertigen Werkstücke freuen“, berichtet Berger.

Die Anforderungen für Trainer:innen sind gering. „Im Wesentlichen ist es wichtig, dass man gerne mit Kindern arbeitet und handwerkliches Interesse zeigt“, sagt Koordinatorin Andrea Holzinger von der FH Oberösterreich Campus Steyr und freut sich auf Rückmeldung von Interessierten.

Kontakt: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein., +43 5 0804 33517.

Unten: Die Junior Makerin arbeitet konzentriert an ihrer Stencil-Schablone für den Druck auf ein T-Shirt. Foto © Michael Dean.

 

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