Oben, erste Reihe (von links): Gertraud Klaus-Sternwieser, Frieda Anna Pohlhammer, Dipl.-Ing. Dr. Gerhard Krisper, Pauline Leitner und Medizinalrat Dr. Manfred Rausch; zweite Reihe (von links): Stadtrat Christian Baumgarten, Vizebürgermeister Michael Schodermayr, Vizebürgermeisterin Anna-Maria Demmelmayr, Bürgermeister Markus Vogl, Stadträtin Katrin Auer, Stadträtin Judith Ringer und Vizebürgermeister Helmut Zöttl. Foto (c) Klaus Mader.

STEYR. Die Stadt verleiht am 15. Dezember 2023 Ehrenzeichen an verdiente Persönlichkeiten für ehrenamtliche Tätigkeit, für besondere Leistungen im kulturellen Bereich sowie für besondere Leistungen im wissenschaftlichen Bereich.

„Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, sind das Rückgrat unserer Gesellschaft. Ohne die vielen Stunden, die Ehrenamtliche in allen Bereichen – vom Sozialen bis zum Sport – leisten, würde unser Zusammenleben nicht funktionieren“, betont Bürgermeister Markus Vogl. „Deshalb freut es mich, dass wir heute zwei Menschen auszeichnen, die Vorbilder sind, weil sie sich weit über das übliche Maß hinaus ehrenamtlich engagieren.“ Ausgezeichnet werden Frau Pauline Leitner und Herr Medizinalrat Dr. Manfred Rausch.

Vorbilder seien auch jene Persönlichkeiten, die für ihre besonderen Leistungen im kulturellen und wissenschaftlichen Bereich ausgezeichnet werden. „Sie haben sich mit ihrem Schaffen und ihrem Können ganz besonders für die Stadt Steyr verdient gemacht“, begründet Vogl die Ehrungen. Geehrt werden Frau Gertrude Klaus- Sternwieser, Frau Frieda Anna Pohlhammer und Herr DI Dr. Gerhard Krisper.

Pauline Leitner ist ein gebürtige Bad Hallerin, lebt aber schon lange im Stadtteil Münichholz. Seit 27 Jahren ist sie Mitglied der Steyrer Goldhaubengruppe. Von 2002 bis 2008 war sie Obfrau-Stellvertreterin, im Jahr 2018 hat sie das Amt der Obfrau der Goldhauben übernommen. Frau Pauline Leitner organisiert zahlreiche Veranstaltungen der Goldhauben, wie unter anderem den Trachtensonntag. Seit 2017 ist Frau Pauline Leitner auch Obfrau des Pfarrgemeinderates Münichholz, und neben ihrer Tätigkeit im Pfarrgemeinderat ist sie auch in mehreren kirchlichen Institutionen sehr aktiv engagiert.

Medizinalrat Dr. Manfred Rausch ist gebürtiger Niederösterreicher, hat in Innsbruck studiert und bereits seine Turnusausbildung in Steyr absolviert. Seit 1985 ist er praktischer Arzt in Steyr, bis 2002 war Dr. Rausch auch Polizeiarzt. Seit dem Jahr 1991 ist Dr. Manfred Rausch als aktives Mitglied ehrenamtlich im Vereinsvorstand der Betreuungsorganisation Vita Mobile in den Funktionen als Kassier-Stellvertreter und nun als stellvertretender Vorsitzender tätig. Herr Dr. Rausch vertritt dabei sehr engagiert die Anliegen von Vita Mobile nach außen. Unter anderem ist durch seine Initiative der Besuchsdienst „Zeit für Dich“ ins Leben gerufen worden. Von 2016 bis 2020 war Dr. Rausch Obmann des Forums der Steyrer Hausärzte, seit 2000 ist er Präsident des Fußballvereins Doc Rangers. Die Doc Rangers unterstützen bei ihren Matches immer wieder karitative Einrichtungen.

Frau Gertraud Klaus-Sternwieser ist gebürtige Reichramingerin, hat aber eine enge Verbindung zu Steyr. Bereits als fünfjähriges Mädchen zeigte sich ihr Talent als Vokalistin. Mit neun Jahren kam sie zum Kirchenchor in Reichraming. Bei einem Auftritt wurde Frau Klaus-Sternwieser von Professor Otto Sulzer als Solistin für den Madrigalchor in Steyr entdeckt. In ihrer Jugendzeit setzte Frau Klaus-Sterrnwieser ihre außergewöhnliche Stimme in mehreren Ensembles und Chören der Region ein. Gastauftritte führten sie schon damals in das nahegelegene Ausland. Zahlreiche Tondokumentationen – auch in Zusammenarbeit mit dem ORF – bezeugen die hohe Qualität ihrer Singstimme. Frau Klaus-Sternwieser ist nun seit mehr als 50 Jahren in der Stadt Steyr kulturell tätig. Sie war bei der Entwicklung des Madrigalchores zur Kirchenmusikvereinigung Sancta Caecilia dabei. Dieses Ensemble ist durch seine qualitativ hochwertigen Aufführungen weit über die Grenzen der Region Steyr bekannt. Frau Klaus-Sternwieser war auch die treibende Kraft, die sich mit Erfolg bemüht hat, das musikalische Erbe des im Jahr 2018 verstorbenen Chorleiters Professor Sulzer zu bewahren. Von den Kolleginnen und Kollegen wird Frau Klaus- Sternwieser als „Seele von Sancta Caecilia“ bezeichnet. Selbstverständlich ist die zweifache Mutter und Oma auch weiterhin mit ihrer Stimme für die Kirchenmusikvereinigung aktiv.

Frau Frieda Anna Pohlhammer ist gebürtige Wienerin. In der Bundeshauptstadt hat sie Welthandel studiert und dort auch ihren späteren Gatten kennengelernt. 1969 ist die Familie nach Steyr gezogen. Im Jahr 1988 übernahm Frau Pohlhammer die Galerie Schnittpunkt, zwei Jahre später wurde die Galerie Pohlhammer gegründet. In dieser neuen Kulturinstitution wurden nicht nur hochqualitative Arbeiten renommierter Künstlerinnen und Künstler präsentiert, über die Galerie Pohlhammer wurden auch junge Kunstschaffende gefördert, vor allem aus der Region Steyr. Zu ihren Schützlingen zählten etwa Michael Kienzer, Gunter Damisch und Siegfried Anzinger. Sie unterstützte auch Konzeptkünstler wie den Oberösterreicher Peter Friedl und den Slowaken Roman Ondak. Beide haben bereits bei der documenta in Kassel und der Biennale in Venedig ihre Arbeiten gezeigt. In der Galerie Pohlhammer konnte man aber auch Werke von Künstlern wie Arnulf Rainer, Andy Warhol, Franzobel, Heimo Zobernig oder Hermann Nietsch betrachten. Frau Pohlhammer hat an mehr als 300 Ausstellungen und Kunstmessen im In- und Ausland mitgearbeitet. Frau Pohlhammer betrieb nicht nur ihre Galerie, sie war auch im Kunsthandel tätig, wobei sie sich auf den Handel mit arrivierter Kunst konzentrierte. Frieda Pohlhammer ist nach wie vor aktiv im Steyrer Stadtkulturbeirat tätig, ihre Schaffenskraft ist ungebrochen.

Herr Dipl.-Ing. Dr. Gerhard Krisper ist gebürtiger Grazer, hat an der TU Graz Maschinenbau studiert und ist ein Pionier der EDV. 1966 startete Dr. Krisper seine Karriere bei der Steyr-Daimler-Puch AG in Steyr. Bis 1973 leitetet er die Abteilung Berechnung, ab 1974 die Forschungsabteilung. Dr. Krisper erkannte rasch die große Bedeutung der Software. Unter seiner Leitung entstanden bald die ersten Simulationsprogramme. Dr. Krisper machte die Dienstleitungen seiner Abteilung für den gesamten Konzern nutzbar, so entstand das Technologie Zentrum Steyr. Dr. Krisper hat auch sehr erfolgreich im pädagogischen Bereich gearbeitet. Er unterrichtete Technische EDV an der HTL Steyr und war mehrere Jahre lang Lehrbeauftragter an der Johannes- Kepler-Universität in Linz. Dr. Krisper zählt auch zu den Gründern des Redtenbacher-Symposiums und ist auch Träger der Redtenbacher-Medaille.

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