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STEYR. Worauf kommt es bei einer Fernwanderung oder einer Hüttentour an? Erfahrene Wanderer haben bestimmt eine Antwort auf diese Frage, doch wer neu ist und vor seiner ersten längeren Wanderung in den Alpen steht, der weiß nicht, wofür er oder sie sich angesichts der enormen Anzahl an Wanderwegen entscheiden soll.

Ein vielversprechender Einstieg sind ein Blick auf den Berliner und den Venediger Höhenweg. Diese beiden Touren sind als herausfordernd, doch auch als lohnend bekannt. Neben den Hütten, die am Abend nach einer Reservierung zur Übernachtung einladen, sind es besonders die Ausblicke, die auf diesen Strecken warten. Wie bei allen Fernwanderungen haben es die Sportler selbst in der Hand, wie viele Kilometer oder Höhenmeter an einem Tag zurückgelegt werden sollen. Spielt das Wetter einmal nicht mit, so ist das Netz an bestens ausgestatteten Berghütten perfekt für spontane Änderungen oder Anpassungen.

Der Höhenweg der Extraklasse
Der Berliner Höhenweg ist bei Alpinisten als der Höhenweg der Extraklasse bekannt. Dieser Weg gilt als anspruchsvoll, doch er bietet einmalig schöne Einblicke in die Zillertaler Alpen. Auf über 142 Kilometern erstreckt sich dieser Fernwanderweg, wie die Karte zeigt, und Wanderer besteigen auf dem Weg Gipfel mit einer Höhe von 3.000 Meter oder mehr. Die meisten Sportler entscheiden sich für zehn Tagesetappen, wer allerdings fitter ist, der schafft die Strecke auch in sieben oder acht Etappen. Eine ausgezeichnete Kondition ist allerdings die Grundvoraussetzung.

Ein weiterer Höhenweg, mit dem klangvollen Namen „Venediger Höhenweg“ ist ein weiterer Klassiker der alpinen Höhenwege. Er verläuft im Nationalpark Hohe Tauern und Wanderer überwinden im Laufe von circa 100 Kilometern mehr als 5.500 Höhenmeter. Auch weniger erfahrene Wanderer kommen mit den neun Etappen des Venediger Höhenwegs zurecht. Die Route kann individuell angepasst werden, es gibt einige Abzweigungen und Abkürzungen.

Der Berliner gegen den Venediger Höhenweg
Wer sich nicht für einen der beiden Höhenwege entscheiden kann, muss wissen, dass die beiden grundlegend verschieden sind. Der Berliner Höhenweg gilt als einer der anspruchsvollsten Wege. Hier braucht es viel Erfahrung und eine ausgezeichnete Kondition. Wer sich überschätzt, begibt sich an etlichen Stellen auf diesem Höhenweg in Gefahr. Anfänger oder Wanderer mit mittlerer Erfahrung entscheiden sich für den Venediger Höhenweg. Dieser ist variantenreicher, es gibt mehr Hütten in kürzeren Abständen und die Strapazen halten sich in Grenzen.

Welche Tour ist die richtige?
Der Vergleich zwischen dem Berliner Höhenweg und dem Venediger Höhenweg zeigt deutlich, dass es bei der Auswahl des passenden Wegs auf viele unterschiedliche Faktoren ankommt. Neben der Länge und der Anzahl der Etappen geht es besonders um die Höhenmeter, um die Schwierigkeit und eventuelle Gefahren. Immer wieder kommt es zu drastischen Gefahrenzonen, weil sich unerfahrene Wanderer, zumeist noch mit der falschen Kleidung und Ausrüstung, ins Hochgebirge begeben. Ebenso gilt es, auf das eigene Alter zu schauen.

Training, Tagestouren und erfahrene Mitwanderer sind eine ausgezeichnete Möglichkeit, um als Wanderer besser zu werden. Sollte vor der anstehenden Höhentour immer noch Bedenken bestehen, so empfiehlt sich eine geführte Wanderung, der ein erfahrener Guide voransteht. Ein solcher unterstützt nicht nur während der Wanderung, sondern hilft bereits beim Packen, beim Training und bei der Zusammenstellung des Proviants. 

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